Man hört immer wieder von Frauen wie sie sich beklagen, dass Männer nur Sex wollen. Darum versuchen wir dieses heikle Thema hier aufzugreifen. Dieser Artikel ist aus der Sicht eines Mannes geschrieben, da ich jedoch verheiratet bin, kenne ich natürlich auch die Sichtweise der Frau.
Der Wunsch sich auf einer christlichen Partnersuche anzumelden hat zum Ziel, einen Lebenspartner:in zu finden, mit dem man dann hoffentlich eine erfüllte Ehe erleben wird. Doch man sollte sich die tiefgreifende Frage stellen, was man denn unter einer Ehe versteht. Geht es darum ein Gegenüber zu haben? Geht es darum eine Putzfrau zu haben, die den Haushalt macht? Geht es darum einen Mann zu haben, der einem finanziell unterstützt? Geht es darum einen Reisepartner für schöne gemeinsame Ferien zu haben? Oder geht es darum, jemanden zur Seite zu haben, der einem im sozialen Leben ein Ansehen verleiht? Es gäbe noch viele mögliche Wünsche und Vorstellungen.
Wenn wir der Frage der Ehe auf den Grund gehen wollen, so wird die Antwort dort enden, dass sich die Frau und der Mann eine intime Beziehung wünschen, die Gott nur im Bund der Ehe vorgesehen hat. Die meisten Wünsche für Zweisamkeit könnte man auch ohne Ehe ausleben. Dazu gibt es verschieden Clubs oder Vereine, wo man gemeinsam etwas erleben kann. Wenn es nur darum geht, jemand zu finden der den Haushalt macht, dann ist man wohl besser bedient eine Putzfrau anzustellen.
Es liegt also auf der Hand, dass sich christliche Singles auf Partnersuche Gedanken machen, wie sie Intimität in einer zukünftigen Ehe ausleben könnten. Und genau da scheiden sich die Ansichten sehr stark. Nicht nur die Ansichten zwischen Mann und Frau können sehr unterschiedlich sein, sondern auch die Ansichten zwischen einzelnen Männern. Wir wollen uns jetzt ein wenig auf den Mann konzentrieren, da die Männer in diesem Gebiet einen stärkeren Trieb oder Verlangen haben.
Die Bibel redet davon, dass es in der Endzeit Christen geben wird, die verführt sein werden und komische unbiblische Ansichten haben. Das betrifft Gottes Plan für die Heirat und die Sexualität.
«Sie gebieten, nicht zu heiraten und Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkannt haben.» 1. Timotheus 4:3
Wir fangen mit einem reellen Beispiel an. Nennen wir sie «Susi und Kurt» – Susi wird angeschrieben von Kurt. Kurt verwendet alle richtigen Worte um Susi zu verstehen zu geben, dass sie hübsch ist und er Interesse an ihr hat. Susi schreibt weiter mit Kurt und sie fühlt sich geschmeichelt von all den Komplimente. Kurt schreibt zurück und er möchte Susi bald treffen und sein Ziel ist es, beim zweiten Treffen «Sex» zu haben.
Die Bibel gibt uns klare Vorgaben, wie wir uns Verhalten sollen. Wenn sich das Gegenüber so verhält, dass es den biblischen Grundsätzen widerspricht, dann gibt es nur eines, nämlich Nein zu sagen und dies zwar möglichst schnell.
Der Wunsch nach Intimität kann in Männern sehr stark sein. Wenn die Frau dann noch genauso aussieht, wie sich der Mann es gewünscht hat, dann wird das Verlangen noch stärker. Männer werden sehr stark durch das Aussehen einer Frau angeregt. Die Selbstkontrolle für einen Mann ist jedoch äusserst wichtig. Frauen müssen sehr schnell erkennen wieviel Selbstkontrolle ein Mann hat, mit dem sie die Zeit nun verbringt. Wie ist seine Umgangssprache, wie spricht er über eine Ex-Partnerin, ist er irgendwie übergreiflich oder setzt er Druck auf, ist er eher reserviert, respektiert er die Grenzen und Anliegen der Frau etc.
Auf der anderen Seite ist es natürlich auch wichtig, dass die Frau den Mann nicht unnötig verführt oder provoziert. Dies kann durch ihre Kleidung oder ihr Verhalten geschehen.
Dann stellt sich noch die Frage nach dem Hintergrund des Mannes. Wie alt ist der Mann? Hatte er schon sexuelle Beziehungen in einer früheren Ehe oder in früheren Freundschaften? Vor allem aber aufgepasst bei geschiedenen Männern die meinen, sie müssten das intime Leben sofort wieder ausleben ohne verheiratet zu sein. Es ist aber sicher sinnvoll mit einer neuen Beziehung zuzuwarten, wenn jemand erst getrennt und noch gar nicht geschieden ist und somit noch gar nicht «frei» ist für eine neue Beziehung.
Der folgende Bibelvers zeigt auf, wie extrem stark der Drang nach sexueller Erfüllung in einem Mann sein kann:
«Wenn sie sich aber nicht enthalten können, sollen sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten, als in Begierde zu brennen.» 1. Korinther 7:9
Für Frauen ist die Sexualität auch wichtig, aber aus der Sicht des Mannes denke ich, ist diese sehr unterschiedlich vom Mann. Für den Mann ist der Akt der Liebe wahrscheinlich das Wichtigste in einer Beziehung und es kann dabei sehr schnell gehen und ohne grosse Vorbereitung stattfinden.
Für Frauen muss jedoch vieles übereinstimmen und verschieden Sachen führen schlussendlich zum Akt der Liebe. Wenn die Umstände für die Frau nicht stimmen, dann fühlt sie sich verraten, ausgenutzt, nicht wertgeschätzt und sie kann dann auch eine Abneigung dem Mann gegenüber verspüren.
Da kommt es darum oftmals zu Missverständnissen. Der Mann hat ein starkes Verlangen nach dem «Akt der Liebe» und die Frau fühlt sich wie überfahren. Der Mann weiss dann vielleicht nicht recht, wie er seinen Gefühlen und seinem Verlangen Ausdruck geben soll. Einen Mann kennenzulernen, der einen starken sexuellen Trieb hat, ist eine gute Sache, solange er diesen Trieb unter Kontrolle hat und solange er fähig ist, diesen Trieb mit seiner künftigen Ehefrau nach der Heirat auszuleben.
Frauen sollten vorsichtig sein, weil sie keine Ahnung haben was für ein sexuelles Verhalten ein Mann hat, den sie kennenlernen werden. Vielleicht bist du als Frau sehr beschützt aufgewachsen und du hast alles richtig gemacht und auf den richtigen Ehemann gewartet. du träumst nun vom perfekten christlichen Liebhaber-Ehemann.
Auch bei Christen gibt es eine grosse Anzahl von Männern, die pornosüchtig sind oder die sich regelmässig mit Pornografie befriedigen. Dieses Verhalten sieht man einem Mann nicht einfach an. Unbewusst wird sich dieser Konsum in den Wünschen und Vorstellungen des künftigen Sexlebens widerspiegeln, was zu grossen Spannungen führen kann, da die Frau sich zum einen das nicht bewusst ist und unter Umständen diesbezüglich nie genügen kann. Auch dieses Tabuthema wird vor einer Beziehung (leider) meist nicht angesprochen.
In der Kirche von Korinth lesen wir, wie das sexuelle Verhalten der Christen schon dort sehr unbiblisch war. In der Ehe ist es jedoch so, dass das Paar sich gegenseitig so körperlich Freude bereitet, dass beide Menschen eine erfüllte Sexualität ausleben können.
«Aber um Unzucht zu vermeiden, soll jeder seine eigene Frau haben und jede Frau ihren eigenen Mann. Der Mann gebe der Frau, was er ihr schuldig ist, desgleichen die Frau dem Mann.» 1. Korinther 7:2-3
Das Thema körperliche Liebe und Sexualität sind ein Geschenk Gottes und gehören zu den wichtigen Themen, die man während der Kennenlernphase ansprechen sollte. Wichtig darin sind dabei die Offenheit und das Klären der beidseitigen möglichen Erwartungen. Es ist somit für eine Frau weise, wenn sie sich nicht auf eine heikle Situation einlässt, wo sie einem Mann bei einem Date ausgeliefert ist, vor allem wenn sie diesen Mann noch gar nicht gut kennt.
Das Eins-werden im biblischen Sinne ist viel mehr als nur der «Akt der Liebe». Aus diesem Grund hat Gott die Ehe geschaffen, damit die Voraussetzungen gegeben sind, unter denen sich Mann und Frau in geschütztem Rahmen voll entfalten können.
Daniel Wagner, 1969, verheiratet und wohnhaft im Zürcher Oberland. Nach einem Theologie-Studium in Frankreich absolvierte er eine Weiterbildung als Lehrer und Pädagoge und doktorierte in den USA (Ed.D).
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