Nächstenliebe beginnt bei mir. Nur jemand, der sich selber gegenüber fürsorglich ist, kann dies auch für andere sein. Damit ist keinesfalls gemeint, dass wir uns um uns selbst kreisen sollten. Vielmehr wird damit eine gesunde Selbstfürsorge angesprochen, die probate und effektive Methoden zur Seelenhygiene in Anwendung bringt. Wer es versteht, mit Sorgen, Ängsten und Energieräubern umzugehen, ist befreiter, offener und belastbarer.
Jeder Mensch kennt das bedrängende Gefühl, wenn das Leben schwer auf den Schultern lastet. Wenn zu viele Probleme aufs Mal auftauchen, wenn man zu lange und zu oft ins Grübeln kommt und wenn eine gesunde Abgrenzung nicht mehr funktioniert, dann schlägt dies nicht nur auf das Gemüt, sondern früher oder später auch auf die Gesundheit. Man schläft schlecht, kriegt Rückenschmerzen oder wird von Kopfweh geplagt. Wie kann es gelingen, im Alltag die eigenen Lasten abzulegen und ihnen an Gewicht zu nehmen?
Zunächst wollen wir uns, ganz banal, unseren körperlichen Grundbedürfnissen zuwenden: Sie können der Grund dafür sein, dass ein Ausbrechen aus dem Gedankenkreisen so schwer ist. Denn wer chronisch zu wenig schläft, sich ungesund oder unregelmässig ernährt oder zu wenig trinkt, hat Mühe, klare Gedanken zu fassen – der Angst und Sorge sind Tür und Tor geöffnet. Gerade christliche Singles tendieren dazu, kein strukturierter Tagesablauf zu haben.
Sorgen Sie für regelmässige Zeiten der Erholung. Planen Sie explizit ein, spazieren zu gehen, Siesta zu machen, in die Sauna, in den Park, in die Berge zu fahren. Zeiten, in denen Sie Herr der Lage sind, über die Sie frei verfügen können, sind seelenhygienisch enorm wichtig.
Seelenhygiene hat, wie das Wort ja schon deutlich sagt, nicht nur mit körperlichen, sondern eben auch viel mit seelischen Belangen zu tun. Wie verändern wir eintrainierte destruktive Verhaltensmuster? Wir durchbrechen wir Gedankenkreisen?
Eine Methode dafür ist das Niederschreiben von Erlebtem: schreibend rauszulassen, was einen bedrängt, nervt, wofür man hofft und betet. Mit leerem Heft und Stift kann ich in die Vergangenheit, in die Zukunft und hin zu mir selbst reisen. Schreiben hilft, sich all dessen, was an Ängsten, Wünschen, Erfahrungen und Hoffnungen in einem steckt, bewusst zu werden. Mittels eines Rückblicks kann ich die Geschichte, die Gott mit meinem eigenen Leben schreibt, entdecken. Die Einblicke in mein Innerstes werden mir helfen, bewusster zu leben, und Ausblicke in die nahe und ferne Zukunft führen zu einem fokussierteren Leben im Kleinen.
Bisher haben wir uns mit dem eigenen Ich beschäftigt. Energieräuber sind aber nicht nur wir selbst, sondern oftmals andere Menschen, die dominant auftreten und uns auf irgendeine Art und Weise aussaugen. Viele kennen das: Bestimmte Beziehungen rauben einem die Energie. Weil sich das Verhältnis von Geben und Nehmen in einem Ungleichgewicht befindet, gehen beide Seiten als Verlierer vom Platz. Es ist also wichtig, Geber- und Nehmertypen zu eruieren und sich selbst, aber auch das Gegenüber besser verstehen zu lernen. So gestalten sich Begegnungen weniger frustrierend, weniger kräfteraubend.
Weg und Ziel der Seelenhygiene ist, sich selbst und seine Mitmenschen besser zu verstehen und entsprechend Grenzen zu setzen. Wer um seine seelischen und körperlichen Bedürfnisse weiss, ist frei und offen für Neues, für Gott und andere Menschen.
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