Die Zeiten ändern sich. Plötzlich flattern die Geburtsanzeigen en masse ins Haus, eine nach der andern. Der Schock sitzt tief: Der Freundeskreis, der gerade eben noch aus christlichen Singles oder Pärchen bestanden hat, setzt sich nun aus jungen, glücklichen Familien zusammen.
Kinder stehen jetzt im Mittelpunkt des Geschehens, Gespräche drehen sich um Babynahrung, Kinderwägen und Laufgitter. Und damit stehen die besten Freunde mitten in einem Lebensabschnitt, der mit meinem Single-Dasein kaum mehr etwas gemein zu haben scheint. Es ist ein einschneidender Bruch zwischen zwei Lebensphasen – auch für diejenigen, die eben keine Familie haben. Ein Gefühl des Übrig-geblieben-Seins stellt sich ein.
Gerade jetzt, wenn es Frühling und Sommer wird, gehen die Interessen zwischen Singles und Familien immer weiter auseinander. Wo früher noch unkompliziertes Grillen am See oder spontane Städte-Trips möglich waren, da gehen jetzt hochkomplexe Organisationsprozesse vonstatten und die Möglichkeiten für Spontanes gehen gegen Null zu.
Es ist ja nicht so, dass man sich nicht freuen würde, wenn die Freunde Familien gründen. Im Gegenteil: Familien strahlen eine besondere Geborgenheit aus. Und mit den Kleinen zu spielen, erfreut das Herz und erquickt die Seele. Nur führen einem diese grundlegenden Veränderungen im Lebensentwurf schmerzlich vor Augen, wie einsam man ist. Wie kann ich gesund damit umgehen, wenn alle anderen langsam Kinder haben? Wie kann ich mir selbst treu bleiben und dennoch Gemeinschaft mit den frischen Familienmüttern und Familienvätern haben? Und: Wie kann ich als Single inmitten von Familien mit Kindern dem schweren Gefühl der Einsamkeit entgehen?
So süss die Kleinen auch sind – Kinder sind anstrengend. Sie rauben eine Menge Schlaf und fordern ihre Eltern ohne Pause. Hektik bestimmt den Alltag. Wer als Single zu Besuch kommt, darf sich nach ein paar Stunden aber der Verantwortung wieder entledigen. Das sollte man zu schätzen wissen. Bei den Kindern hat man als enger Freund der Familie einen Sonderstatus, den man geniessen kann, weil man für sie nicht permanent verfügbar und somit etwas Besonderes ist.
Kinder grosszuziehen ist kein Leichtes, denn Erziehung bedeutet Verantwortung. Die finanzielle und zeitliche Freiheit ist mehr oder weniger dahin. Auszugehen und bis spät in die Nacht zu tanzen, ist quasi passé – denn am nächsten Morgen auszuschlafen liegt nicht drin. Auch ein Auslandeinsatz mit einer Missionsgesell-schaft oder einer Hilfsorganisation ist kaum mehr realisierbar. Familien im Freundeskreis führen uns diese süssen Freiheiten wieder vor Augen. Nutzen wir sie also!
Ein Single, der sich den Vorteilen seiner Lebenslage bewusst ist, hat es gut. In Sachen Freizeitgestaltung redet niemand rein, man kann seinen Hobbys und Interessen so intensiv nachgehen wie man das möchte. Wochenendausflüge, spontane Reisen oder ein abenteuerliches Auslandjahr – der Weg steht offen. Wo die Familien Kompromisse fordern (bei der Wohnungseinrichtung und der Freizeitgestaltung zum Beispiel), hat der Single alle Freiheiten der Welt. Also: Geniessen bevor es zu spät ist!
Für Singles auf christlicher Partnersuche gibt es Chringles!